Projekttag in der Umschulung zur allgemeinen Wirtschaftslehre: So funktioniert das bedingungslose Grundeinkommen.

Projekttag: So funktioniert das bedingungslose Grundeinkommen.

10.02.2020

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Mehr Freizeit, mehr Gesundheit, mehr gesellschaftliches Engagement - das sind nur einige der positiven Effekte, die erwartet werden, wenn das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt würde. Doch wie realistisch ist dieses Modell tatsächlich und was würde es für jede/-n einzelnen von uns bewirken? Unsere Umschulungsklassen haben diesem Thema einen ganzen Projekttag gewidmet und hatten Helwig Fenner vom Verein Mein Grundeinkommen e.V. zu Gast.

Das bedingungslose Grundeinkommen - nur eine Fantasie oder ein ernstzunehmendes Volkswirtschaftsmodell?

Die Idee ist ganz einfach: Nach dem Prinzip des Crowdfundings wird Geld gesammelt. Immer wenn eine Summe von 12.000 Euro zusammengekommen ist, wird das Geld als Grundeinkommen an eine Person verlost und monatlich mit 1.000 Euro über ein ganzes Jahr auszgezahlt. So genannte "Crowdhörnchen" spenden  also Geld dafür, dass Menschen ein Jahr lang monatlich 1.000 Euro erhalten, ohne etwas dafür tun zu müssen. Einfach so Geld geben, damit es andere ausgeben können? "Eher friert die Hölle zu", waren Sprüche, die sich der Gründer des Vereins Mein Grundeinkommen e.V. noch 2014 anhören musste. Inzwischen mit über 500 ausgezahlten Jahres-Grundeinkommen hat die Hölle schon einen ersten "Eisrand" bekommen. 

Lebhafte Diskussion beim Projekttag in der Umschulung

Nach dem einführenden Vortrag durch Helweg Fenner vom Verein Mein Grundeinkommen e.V. gab es Gelegenheit, Fragen zu stellen. Nach einigem Zögern kam eine lebhafte Diskussion in Gang: Wie soll das funktionieren?  Wer bezahlt die Krankenversicherung? Und die Altersvorsorge? Wer geht dann noch arbeiten, wenn man das Geld einfach so bekommt? Wie soll das alles finanziert werden? Steigen dann die Preise, explodieren die Mieten? Diese und viele andere Fragen drängten in den Raum und wurden intensiv diskutiert.

Praktische Übungen

Nach der Diskussion kam der praktische Teil. Zuerst durfte sich jeder einzelne konkret fragen: Was würde ich eigentlich tun, wenn ich ab jetzt (unbegrenzt und bedingungslos) 1.000 Euro Grundeinkommen bekommen würde?

Es wurden kleine Arbeitsgruppen gebildet, die zu einzelnen Schwerpunkten recherchierten und ihre Ergebnisse präsentierten. 

Die Antworten waren vielfältig. Persönliche Freiheit stand hierbei im Mittelpunkt: Schulden abbezahlen, sparen, Freizeit und Urlaub machen, reisen oder einfach mal nur ausschlafen und nichts tun. Aber auch der Wunsch nach mehr Qualifizierung wurde benannt. Sogar Geld zu spenden kam manchen in den Sinn, z.B. zur Erforschung von bisher unheilbaren Krankheiten.

Die Volkswirtschaft der Zukunft - ein Blick in die Glaskugel

Unter dem Aspekt der sich ständig verändernden Lebensraums in Richtung Digitalisierung wird sich auch die Arbeitswelt verändern - weniger Arbeitszeit, weniger Arbeit an sich bei stetig wachsender Bevölkerung.

Wie das genau aussehen wird? Wer weiß das schon… Abschließende Antworten konnte es hier natürlich nicht geben, aber wir haben an diesem Tag eine kleine Ahnung von den Herausforderungen, aber auch von den möglichen Lösungsansätzen bekommen und die Diskussionen gingen auch am Buffet und nach Abschluss der Veranstaltung weiter – ein überaus gelungener Tag, den wir an der DUT sicher wiederholen werden.

Vielen Dank allen Beteiligten, insbesondere auch unserer AWL-Dozentin Frau Hierold für die wunderbare Organisation.

 

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